Wasserverbrauch
Wasser
Wasser ist DIE Grundlage des Lebens, wichtiger Bestandteil des Naturhaushaltes und Lebensraum. Wir nutzen es zur täglichen Hygiene, für unsere Ernährung, als Energiequelle, Transportmittel und für unsere Freizeitaktivitäten. Viele globale Krisen hängen mit dem Mangel von Wasser zusammen. Aber auch auf regionaler und kommunaler Ebene wird das Thema Wasserverbrauch immer relevanter.
Wasser global:
2/3 des Planeten Erde sind von Wasser bedeckt (ca. 1,4 Milliarden km3), wovon aber lediglich 2,5% Süßwasser ist. Ca. 1/3 des Süßwassers ist nutzbar, da der Rest in den Polargebieten, Gletschern oder in Schnee gebunden ist. Darüber hinaus ist das Süßwasser weltweit ungleich verteilt, was Sie sich hier anschauen können.
Wasser und Klimawandel:
Aber was genau hat jetzt Wasser eigentlich mit einer Initiative für Klimabewusstsein zu tun? Betrachtet man die gängigen Modellrechnungen und Studien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) (dt. Weltklimarat), wird schnell deutlich, dass die Ressource Wasser in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle spielen wird, wenn sich Niederschlagsmuster verschieben und die Wahrscheinlichkeit von Extremereignissen (Hochwasser und Dürren) steigt. Bereits in den letzten Jahren musste die Bevölkerung erfahren, was es heißt, wenn nicht mehr genug Wasser zur Verfügung steht. Der Klimawandel bedeutet für Bad Soden konkret, dass im Sommer zukünftig weniger Wasser zur Verfügung stehen wird, was in den letzten Sommern bereits für einige Nachbargemeinden, wie zum Beispiel Königstein, bedeutete, dass Gärten nicht mehr bewässert werden durften. Das Waldsterben aufgrund der langanhaltenden Trockenperioden ist leider auch im Taunus für alle zu sehen. Zunehmende Hitze wird die Perioden mit nur sehr geringem Niederschlag verschlimmern. Das zeigt einmal mehr, dass es auch vor einem klimapolitischen Hintergrund wichtig ist, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und die Wassernutzung in das Bewusstsein der Menschen zu rufen.
Wasserkreisläufe in Städten:
Das grundsätzliche Problem an den Wasserkreisläufen ist, dass das Oberflächenwasser in der Stadt möglichst schnell abgeleitet wird und dieses dann recht zügig in der Kanalisation verschwindet. Dementsprechend wird weniger des Oberflächenwassers in das Grundwasser gespeist und kann nicht wieder in die Atmosphäre verdunsten. Zweiteres ist vor allem fürs Stadtklima entscheidend. Verdunstendes Grundwasser verbessert durch die Kühlung das Mikroklima in der Stadt.
Die schnelle Ableitung des Wassers wird verstärkt durch großflächige Versiegelung. Häuser, Straßen, Parkplätze oder auch Schottergärten gehören zu den Flächen, da von diesen das Wasser direkt in die Kanalisierung fließt und somit den natürlichen Wasserkreislauf stört. Einerseits hat das Auswirkungen auf den immer weiter sinkenden Grundwasserspiegel, außerdem vergrößert das die Wahrscheinlichkeit auf Hochwasserkatastrophen wie wir sie bereits in Bad Soden zu spüren bekommen haben.
Wie kann also die Versiegelung in Städten eingedämmt werden und was können wir dafür tun?
Einerseits bestehen von den Seiten der Stadt Möglichkeiten wie die Verbreiterung von Fugen von gepflasterten Flächen, um eine bessere Versickerung zu garantieren. Außerdem können Pflichten für die Begrünungen von Flachdächern ausgesprochen werden. Durch die Begrünung kann das abgeregnete Wasser von den Pflanzen aufgenommen werden und durch Transpiration von der Pflanze in die Luft verdunsten. Des weiteren existieren bereits Lösungen Pflastersteine so zu konstruieren, dass diese mehr Wasser aufnehmen und abgeben können, also als Schwamm agieren („Klimastein“). Diese reduzieren den hohen Abfluss von Oberflächenwasser direkt in die Kanalisation.
Wir als Bürger können einerseits durch das Vermeiden von Schottergärten, der eben angesprochenen Dachbegrünung bei Flachdächern oder durch den Einsatz gegen weitere versiegelte Flächen einsetzen. Denn die weitere Versiegelung ist kein klimatisches internationales Problem, worauf wir als Gemeinde keinen großen Einfluss haben. Die fortschreitende Versiegelung und somit das Klima in der Stadt zwischen Häusern und Straßen können wir direkt mit beeinflussen. Beispielsweise ist es im Hochsommer im Wald häufig kühler als auf der Straße direkt am Haus. Nicht nur das Spenden von Schatten, sondern auch die Kühlungsfunktion der Bäume durch die angesprochene Verdunstung verbessert das Mikroklima.
Achtet also bitte darauf bestehende Grünflächen auch im eigenen Garten beizubehalten oder sogar auszubauen!
Neben dem natürlichen Grundwasserkreislauf spielt Wasser in unserem täglichen Leben auch eine große Rolle, dementsprechend zeigen wir im Folgenden noch ein paar Informationen zu der Wassernutzung im Alltag.
Wassernutzung:
Duschen, Zähne putzen, Toilettengang, trinken, spülen und waschen, sowie im Sommer vielleicht noch die Bewässerung des eigenen Gartens scheinen auf den ersten Blick die Hauptbestandteile der Wassernutzung zu sein. Die Wassernutzung dieser alltäglichen Dinge beläuft sich auf ca. 121 Liter pro Tag (Durchschnitt Menschen in Deutschland). Blöderweise ist das nur ein Bruchteil der Wassernutzung, die meistens gar nicht so offensichtlich ist. Haben Sie schon mal daran gedacht, wie viel Wasser in Ihrer Kleidung steckt? Oder wie viel Wasser in einem Kilogramm Rindfleisch steckt? Oder welchen Einfluss die Produktion Ihres Smartphones auf die globalen Wasserressourcen hat? Mehr Fakten über das sogenannte virtuelle Wasser finden Sie hier. Ihren CO2-Fußabdruck haben Sie vermutlich bereits berechnet, Ähnliches kann man hier auch mit seinem Wasserfußabdruck machen.
Relevanz hat aber nicht nur die Menge des vorhandenen oder genutzten Wassers, sondern auch die Wasserqualität. In Deutschland wird die Wasserqualität im Allgemeinen als gut angegeben. Das ist aber leider nicht in allen überall in Deutschlands so. Insbesondere der Nitratgehalt des Grundwassers ist in einigen Teilen Deutschland deutlich zu hoch. Wenn Sie in Bad Soden wohnen, haben Sie aber wohl Glück. Die Nitratbelastung des Grundwassers ist hier gering und ging in den vergangenen Jahren sogar zurück. Ein Grund mehr die Angebote der ortsansässigen Landwirtschaft zu nutzen!
Wenn Sie mehr über den Nitratgehalt des Grundwassers in Deutschland und unserer Region wissen möchten, gibt es hier eine interaktive Karte des Umweltbundesamtes.
Unsere Tipps um Wasser zu sparen und den Energieverbrauch bei der Abwasseraufbereitung zu reduzieren:
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Für die Bewässerung von Gärten nicht Wasser aus dem Gartenschlauch und damit aus unserem Wassernetz, sondern lieber aus aufgestellten Regentonnen oder installierten Zisternen entnehmen. Diese werden in Zukunft erheblich die Anfälligkeit unserer Wasserinfrastruktur entlasten können. Denn das Regenwasser wird nicht direkt in größere Flüsse und Kanäle geleitet sondern lokal wieder für die Bewässerung genutzt.
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In den letzten Sommern wurden immer wieder Empfehlungen der Gemeinde zur Wasserreduzierung ausgesprochen. Diese gilt es für das Wohl aller zu beachten.
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Um weitere von den Klärwerken schwer filterbare Schadstoffe zu reduzieren kann man biologische Waschmittel, Seifen und Ähnliches verwenden. Dies führt zu keiner Verschlechterung unserer Wasserqualität und erleichtert die Aufbereitung des Wassers.
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Wassersparende Geräte wie Wasch- oder Spülmaschinen reduzieren den Wasserverbrauch im Haushalt.
Challenge 1:
Dusch in nur einem Song!
Beim Duschen nutzt man pro Minute 12-15 Liter Wasser. Bei einer 10-minütigen Dusche nutzt man also bis zu 150 Liter Wasser.
Probieren Sie mal nur die Dauer Ihres Lieblingssongs zu duschen. Im besten Fall, ist dieser kürzer als zehn Minuten und Sie können Ihren Wassergebrauch beim Duschen deutlich reduzieren.
Challenge 2:
Wasserfußabdruck erstellen
Duschen, Toilette, Spülen, Waschen sind die Hauptbestandteile Ihrer Wassernutzung? Haben Sie schon mal daran gedacht, welchen Einfluss Ihre Kleidung, Ihr Smartphone oder Ihre Ernährung auf die Ressource Wasser haben? Hier berechnen Sie Ihren Wasserfußabdruck, der Ihnen auch Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt.