Warum in die Ferne schweifen, wenn es in der Nähe so viel zu entdecken gibt! Vom Fahrrad aus erlebt man die Landschaft auf eine ganz andere Art als vom Auto aus oder zu Fuss.
An dieser Stelle möchte ich gerne die Niederlande vorstellen.
Planung
In den Niederlanden gibt es das sogenannte Knooppunt-System. Alle Kreuzungen offizieller Radwege im gesamten Lande sind nummeriert und an jeder Kreuzung ist angeschrieben, in welche Richtung es zum nächsten Knooppunt (Kreuzung) geht.
Damit kann man eine Radtour abbilden als lange Zahlenkolonne. An den Kreuzungen gibt es jeweils Übersichtskarten. Die Knooppunte sind in der Regel 1-5 km voneinander entfernt.
Mit dem Routenplaner kann man bequem zu Hause die Tour planen, die Listen ausdrucken und muss dann nur noch den Nummern hinterherfahren.
In der Praxis empfiehlt sich, die Route zumindest grob in komoot nachzubauen, so dass man im Falle eines Falles wieder zurück findet, sollte man vom Weg abkommen oder Abkürzungen identifizieren kann, wenn es doch schneller gehen muss.
Fähren
Die Radwege nutzen statt der Auto(bahn)brücken meist Fähren. Da empfiehlt es sich, im Vorfeld die Fährzeiten zu prüfen. Oft gibt es Mittagspausen oder die Fähren fahren nur während der Sommermonate. Oder das Wassertaxi nördlich von Amsterdam, das nur 2 mal am Tag fährt.
Anreise mit der Bahn ist problemlos, wenn man einige Punkte beachtet
Internationale Fahrkarten koennen nicht online gekauft werden
Eine internationale Fahrradkarte (incl. Reservierung) kostet 9 EUR
Platzreservierung für das Rad ist im Fernverkehr zwingend notwendig – tendenziell gibt es zu wenig Plätze, daher früh die Fahrradkarte kaufen
In den Niederlanden selbst können alle Tickets an den Automaten gekauft werden (aber nicht am Schalter) und es gibt in der Regel genügend Plätze im Zug
Übernachtung
Es empfiehlt sich, die Tour durchzuplanen inclusive Übernachtung, da man am Ende des Tages meist wenig Lust darauf hat, noch auf die Suche nach einem Schlafplatz zu gehen.
Etappenlängen
Die Etappen hängen natürlich davon ab, wie fit man ist und wieviel man noch nebenher machen möchte. Generell schafft man aber in der Regel mehr als man denkt, da man nur auf geringe Höhenunterschiede stößt. Wobei an der Küste der Gegenwind durchaus anstrengend sein kann.
Für Familien mit Kindern ab 12 würde ich persönlich 80 – 100 km als Maximum einplanen.
Meine persönlichen Highlights sind die Gegend nördlich von Arnhem richtung Groningen (Veluwe) und die Dünen südlich von Amsterdam. Auch in der Randstad findet man trotz der hohen Bevölkerungsdichte erstaunlich schöne Radwege, z.B. entlang der Rotte nach Rotterdam.
Die Brücken in Zeeland und der Afsluitdijk im Norden haben zwar ihren Reiz, können aber ganz schön windig werden.
WOW